Einer der beliebtesten Schülerjobs ist sicherlich das Babysitten. Nicht zuletzt, weil es zu den Tätigkeiten gehört, die du bereits mit 13 Jahren im privaten Rahmen ausüben darfst – so steht’s im Jugendarbeitsschutzgesetz. Dennoch ist der Job nicht zu unterschätzen, denn als Babysitter hast du ein Höchstmaß an Verantwortung – nämlich für einen kleinen Menschen! Und gerade deshalb sollte nicht der Blick auf eine schnelle Taschengeldaufbesserung im Vordergrund stehen, sondern die Eignung für diesen Nebenjob.
Zunächst mal muss dir der Umgang mit Säuglingen bzw. Kleinkindern liegen. (Übrigens: Von Säuglingen bzw. Babys spricht man im ersten Lebensjahr, von Kleinkindern im zweiten und dritten Lebensjahr.) Und ob dir das liegt, weißt du natürlich nur, wenn du bereits Erfahrung mit jüngeren Geschwistern sammeln konntest oder auf die Zwerge von Tante, Onkel oder Freunden deiner Eltern aufgepasst hast. Babysitten ist nämlich nichts, was man mal eben an ‘nem fremden Baby antesten kann. Und die Tatsache, dass du kleine Kinder süß findest, reicht nicht :)
Dir sollte also der Umgang vertraut sein, d.h. wie man ein Baby richtig trägt, aus dem Liegen aufnimmt und wieder hinlegt, wie man wickelt und auch füttert. Dazu gehört dann auch die Zubereitung der Nahrung, was z.B. Temperatur, Menge etc. angeht. Du weißt, wie man das Baby beschäftigt bzw. wie man mit ihm spielt und auch wie man das Kind beruhigt, wenn es schreit.
Aber auch wer nicht die Möglichkeit hat, im privaten Umfeld den Umgang mit Babys zu lernen, kann sich die Kenntnisse über eine „Babysitter-Ausbildung“ z.B. beim Deutschen Roten Kreuz oder einer Volkshochschule aneignen. Die Kosten für den Kurs liegen allerdings bei 20 bis 40 Euro.
Die Eltern müssen dir zu 100 Prozent vertrauen können – immerhin überlassen sie dir ihren größten Schatz für mehrere Stunden! Das ist ebenso wichtig wie die „fachlichen Kenntnisse“. Und Zuverlässigkeit beginnt damit, dass du pünktlich zu verabredeten Zeiten erscheinst oder rechtzeitig absagst, wenn dir was dazwischenkommt. Ein schlampiger Umgang mit vereinbarten Terminen lässt nämlich schnell darauf schließen, dass du es mit der Aufsichtspflicht eventuell auch nicht so genau nimmst. Gleichermaßen wichtig ist es, dass du dich an alle Absprachen bzgl. des Kindes hältst, was Essens- und Schlafenszeiten, Beschäftigung etc. betrifft.
Wenn du in deinem direkten Umfeld (Familie, Freunde deiner Eltern) keine Möglichkeit hast, an einen Babysitter-Job zu kommen, probiere es mal mit ‘nem Aushang bei euch im Treppenhaus und in den Nachbarhäusern. Vielleicht gibt es ja eine Kinderkrippe in der Nähe, dort wäre dein Aushang auch gut platziert. Darüber hinaus kannst du dich (ab 16 Jahre) kostenlos in eine Babysitter-Datenbank eintragen und dich einfach finden lassen.
Und wenn dich dann tatsächlich jemand kontaktiert hat und als Babysitter beschäftigen möchte, geht es darum, beim Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen!
Nicht nur, dass du pünktlich und ordentlich erscheinst, du solltest dich auch ein wenig auf das Bewerbungsgespräch vorbereiten. Überleg‘ dir schon vorher, was du in dieser oder jener Situation machen würdest, zum Beispiel, wenn das Baby schreit. Solche Fragen könnten nämlich kommen.
Du kannst punkten, wenn du wiederum fragst, ob es eine „Checkliste“ für dich gibt, auf der steht, wen du in einem Notfall kontaktieren kannst (Hausarzt, Nachbarn etc.) und was wann zu tun ist. Zum Beispiel, wann das Kind ins Bett muss, wann zu essen und zu trinken gegeben wird, ob Medikamente verabreicht werden müssen, was das Lieblingsspielzeug ist oder wie du es am besten beruhigen kannst. Frage auch, ob du ans Telefon gehen oder die Tür öffnen sollst, wenn es klingelt.
Bedenke halt immer, dass dir die Eltern ihr Kind anvertrauen möchten, du aber zunächst ein fremder Mensch für sie bist und sie dich erst einmal kennenlernen müssen. Daher kommen solche Fragen gut an und zeigen, dass du dir Gedanken gemacht hast und wirklich an dem Job interessiert bist!
Alles Weitere wird sich dann in den ersten Einsätzen zeigen, bei denen die Eltern dabei sind, um zu schauen, ob alles klappt und auch, ob das Baby und du gut miteinander klarkommen.
Der Text ist aus Gründen der leichteren Lesbarkeit ggf. nicht überall geschlechtsneutral formuliert. Er bezieht sich aber grundsätzlich auf alle Menschen.